Wer vom Flugzeugmangel bei einer wachsenden Reisenachfrage profitiert / Kommentar Brandywine Global
Die Luftfahrtindustrie sieht sich derzeit mit einem markanten Dilemma konfrontiert: Ein akuter Mangel an Verkehrsflugzeugen trifft auf eine rasch ansteigende Nachfrage nach Flugreisen. Dieses Ungleichgewicht, das durch Produktionsengpässe bei großen Flugzeugherstellern wie Boeing verursacht wurde, könnte die Kosten für Flugtickets in die Höhe treiben. Probleme wie das Flugverbot der Boeing 737 Max und die durch die COVID-19-Pandemie verursachten Produktionsverzögerungen haben dazu geführt, dass in den letzten fünf Jahren rund 2.700 Flugzeuge weniger gebaut wurden als geplant.
Während die Nachfrage nach Flugreisen außerhalb Chinas nahezu das Niveau vor der Pandemie erreicht hat, verzeichnet die Branche eine deutliche Verknappung des Angebots. Diese Situation bietet Flugzeugvermietern und führenden Airline-Franchises, die das begrenzte Angebot ausnutzen können, beträchtliche Geschäftschancen.
Auslieferungen der Erstausrüster (OEM) bleiben unter dem Niveau von 2015
Vom Standpunkt der Investoren aus betrachtet, bietet die momentane Lage attraktive Bewertungen im gesamten Luftfahrtsektor und eröffnet Möglichkeiten, von den steigenden Preisen zu profitieren. Solange Unternehmen wie Boeing und Airbus ihre Produktionskapazitäten nicht signifikant steigern können, wird erwartet, dass die Flugpreise branchenweit anziehen. Auch wenn dies kurzfristig schlechte Nachrichten für Reisende mit begrenztem Budget darstellt, könnte es sich langfristig als Vorteil für Investoren erweisen, die in die richtigen Bereiche der Luftfahrtindustrie investieren.
Quelle: Marktkommentar von Sorin Roibu, Portfoliomanager bei Brandywine Global, Teil von Franklin Templeton