Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) spielt eine zentrale Rolle innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU. Ziel des ELER ist es, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu verbessern. In der Förderperiode 2021–2027 stehen dem ELER 95,5 Milliarden Euro zur Verfügung, einschließlich 8,1 Milliarden Euro aus dem Next Generation EU Fonds zur Bewältigung der COVID-19-Folgen.
Die ELER-Verordnung und Übergangsbestimmungen bieten den rechtlichen Rahmen für diese EU-Förderung. Nationale und regionale Programme unterstützen mindestens vier der sechs ELER-Prioritäten, wie Wissenstransfer, Innovation, Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und nachhaltige Ressourcennutzung. Zudem wird mindestens 30% der Mittel für klima- und umweltbezogene Maßnahmen eingesetzt. Spezielle Initiativen wie LEADER fördern die lokale Entwicklung und EIP-Agri zielt darauf ab, die Lücke zwischen Forschung und landwirtschaftlicher Praxis zu schließen.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um nachhaltige Landwirtschaft zu stärken und ländliche Gebiete widerstandsfähiger gegenüber globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel zu machen.
Zentrale Erkenntnisse
- ELER fördert wirtschaftliche, ökologische und soziale Lebensfähigkeit ländlicher Gebiete.
- Budget von 95,5 Milliarden Euro, einschließlich 8,1 Milliarden Euro aus dem Next Generation EU Fonds.
- Rechtlicher Rahmen durch ELER-Verordnung und Übergangsbestimmungen gesichert.
- Unterstützung von mindestens vier der sechs ELER-Prioritäten durch nationale und regionale Programme.
- Mindestens 30% der Fördermittel für Klima- und Umweltschutzmaßnahmen vorgesehen.
- Spezielle Initiativen wie LEADER und EIP-Agri fördern lokale Entwicklung und Innovation.
Einführung und Definition des ELER
Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) ist ein zentrales Instrument der EU-Agrarpolitik, das sich auf die Förderung und Vitalisierung ländlicher Gebiete spezialisiert hat. Der ELER, bekannt als Lebenswert, Effektiv, Regional, ist ein wichtiger Bestandteil der ländlichen Entwicklung in Europa.
Was ist der ELER?
Der ELER zielt darauf ab, ländliche Gebiete zu stärken und deren wirtschaftliche und soziale Vitalität zu fördern. Mit einer Zuweisung von 8,3 Milliarden Euro für Deutschland im Zeitraum von 2014 bis 2020, ergänzt durch nationale Kofinanzierung, wirkt der ELER als bedeutender Motor ländlicher Entwicklung. Dabei spielen EU-Fördermittel eine entscheidende Rolle.
Rechtliche Grundlagen und Verordnungen
Die rechtlichen Grundlagen des ELER sind in einer Vielzahl von Verordnungen festgelegt, insbesondere in der ELER-Verordnung VO (EU) Nr. 1305/2013. Diese enthält spezifische Bedingungen und Ziele für die Förderung landwirtschaftlicher und ländlicher Entwicklung. Die Regelungen wurden durch die Übergangsverordnung vom Dezember 2020 bis Ende 2022 verlängert.
Diese Verordnungen bieten den Rahmen für die Durchführung der ELER-Förderprogramme. Wesentliche Bestimmungen zielen auf den Wissenstransfer und die Innovationsförderung ab, um die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume zu gewährleisten.
Ziele und Prioritäten des ELER
Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes definiert klare Ziele, um ländliche Gebiete innerhalb der EU zu unterstützen und deren Entwicklung zu fördern. Diese Prioritäten ländlicher Entwicklung umfassen verschiedene Bereiche, die auf eine nachhaltige Landwirtschaft und soziales Wachstum abzielen.
Förderung von Wissenstransfer und Innovation
Ein wesentliches Ziel des ELER ist die Förderung von Wissenstransfer und Innovation in landwirtschaftlichen Betrieben sowie in ländlichen Gemeinschaften. Besonders der Austausch von Wirtschaftswissen und neuen Technologien spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Nachhaltige Praktiken und ressourcenschonende Methoden werden ebenfalls stark betont, um die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz kleinerer Betriebe zu erhöhen.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist ein weiteres zentrales Anliegen des ELER. Durch innovative Methoden und eine nachhaltige Forstwirtschaft sollen kleinere Betriebe gestärkt werden. Dies trägt dazu bei, die ländliche Wirtschaft zu fördern und deren Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Herausforderungen zu verbessern.
Ressourceneffizienz und Klimaschutz
Der Schutz natürlicher Ressourcen und Maßnahmen zur Förderung einer kohlenstoffarmen, klimaresilienten Wirtschaft sind wichtige Investitionsfelder des ELER. Mindestens 30% der Mittel aus ländlichen Entwicklungsprogrammen werden für Maßnahmen zur Ressourcenschonung und den Klimaschutz verwendet. Diese Investitionen sind entscheidend, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten.
Soziale Inklusion und Armutsbekämpfung
Neben ökologischen und wirtschaftlichen Zielen legt der ELER großen Wert auf soziale Inklusion und Armutsbekämpfung. Die Förderung der sozialen Integration und die Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Gebieten stehen im Vordergrund. Durch Strategien wie LEADER und die Unterstützung von ’smarten Dörfern‘ wird soziales Wachstum angestrebt, wobei die lokalen Gemeinschaften gestärkt werden.
Ziel | Maßnahme | Erwartete Vorteile |
---|---|---|
Wissenstransfer und Innovation | Förderung nachhaltiger Technologien | Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit |
Wettbewerbsfähigkeit | Innovative Methoden und nachhaltige Forstwirtschaft | Stärkung kleinerer Betriebe |
Ressourceneffizienz und Klimaschutz | Maßnahmen zur Ressourcenschonung | Förderung einer klimaresilienten Wirtschaft |
Soziale Inklusion und Armutsbekämpfung | Strategien wie LEADER | Verbesserung der Lebensqualität |
Finanzierungsstruktur und Programme
Die Finanzierung des ELER ist ein zentraler Bestandteil des EU-Budgets, das Mittel für die ländliche Entwicklung bereitstellt. Die finanzielle Unterstützung erfolgt sowohl durch EU-Fördermittel als auch durch nationale Kofinanzierung, was einen umfassenden Ansatz zur Stärkung der ländlichen Gebiete gewährleistet. Verschiedene Finanzinstrumente werden eingesetzt, um sicherzustellen, dass eine breite Palette von Projekten und Initiativen unterstützt wird.
EU-Haushaltsplan und nationale Programme
Die für den ELER reservierten Mittel im EU-Haushaltsplan für die Förderperiode 2021-2027 belaufen sich auf insgesamt 95,5 Milliarden Euro. Diese Mittel werden durch nationale Kofinanzierung ergänzt, welche die Mitgliedstaaten aus ihren eigenen Haushalten beitragen. Dies ermöglicht eine zielgerichtete und effektive Förderung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung. Nationale Programme sind darauf ausgelegt, Investitionen in wichtige Bereiche wie Umwelt- und Klimaschutz, regionale Wirtschaftsbegriffe und ländliche Innovationen zu fördern.
Unterstützung durch den Next Generation EU Fonds
Ein entscheidendes Element der Finanzierung des ELER ist die Unterstützung durch den Next Generation EU Fonds. Dieser Fonds stellt zusätzliche 8,1 Milliarden Euro bereit, um die langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu bewältigen und die Widerstandsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft zu stärken. Diese Finanzierungsergänzung ermöglicht es, innovative Projekte und Programme zu fördern, die langfristige Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit in ländlichen Gebieten sichern sollen.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Finanzierungsstrukturen und Programme:
Finanzquelle | Betrag | Zweck |
---|---|---|
EU-Budget | 95,5 Milliarden Euro | Grundfinanzierung der ländlichen Entwicklung |
Next Generation EU Fonds | 8,1 Milliarden Euro | Bewältigung der COVID-19 Auswirkungen |
Nationale Kofinanzierung | Variabel je nach Mitgliedstaat | Ergänzung der EU-Mittel zur umfassenden Förderung |
Durch diesen vielschichtigen Finanzierungsansatz wird sichergestellt, dass die ländliche Entwicklung in der EU nachhaltig und effizient gefördert wird.
Fazit
Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) hat sich als wesentlicher Baustein der nachhaltigen Entwicklung in Europas ländlichen Gebieten etabliert. Durch die gezielte Bereitstellung von Finanzmitteln und die klare Fokussierung auf Prioritäten wie Innovationsförderung, Klimaschutz und soziale Inklusion trägt der ELER erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität und der wirtschaftlichen Stabilität in diesen Regionen bei.
Mit Blick auf die ländliche Zukunft Europas steht der ELER vor bedeutenden Herausforderungen. Angesichts des Klimawandels und des demografischen Wandels zeigen die eingesetzten Mittel aus dem Next Generation EU Fonds das Engagement der EU, diesen Veränderungen proaktiv zu begegnen. So werden langfristige Visionen entwickelt, um nicht nur die Landwirte von heute zu unterstützen, sondern auch die Grundlagen für kommende Generationen zu stärken.
Zusammengefasst, bietet der ELER eine umfassende Definition und Erklärung der ländlichen Entwicklung, die weit über kurzfristige Maßnahmen hinausgeht. Diese Strategie zielt darauf ab, eine widerstandsfähige und nachhaltige Wirtschaft in den ländlichen Gebieten Europas zu schaffen. Mit diesen klaren Zielen und einer langfristigen Vision wird der ELER weiterhin eine entscheidende Rolle in der Gestaltung des ländlichen Raums in der EU einnehmen.