Ein Kursmakler, ein oftmals benutzter Wirtschaftsbegriff, war traditionell ein amtlich bestellter Börsenmakler, der Käufe und Verkäufe sowohl für eigene als auch fremde Rechnung durchführte. Im Amtlichen Handel stellte er Wertpapierkurse anhand von Kauf- und Verkaufsangeboten fest. Diese Rolle war in Deutschland bis zum vierten Finanzmarktförderungsgesetz im Juli 2002 gebräuchlich und wurde danach durch die Position des Skontroführers ersetzt. Mit der Änderung der gesetzlichen Bestimmungen wurden Begriffe wie „amtliche Kursnotierung“ und „amtlicher Handel“ durch neue Regelungen ersetzt, und der Begriff „Kursmakler“ wich dem rechtlichen Titel „Skontroführer“.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein Kursmakler war traditionell ein amtlich bestellter Börsenmakler.
- Er stellte Wertpapierkurse anhand von Kauf- und Verkaufsangeboten fest.
- Die Rolle des Kursmaklers wurde 2002 durch den Skontroführer ersetzt.
- Vor dem vierten Finanzmarktförderungsgesetz war „amtliche Kursnotierung“ gebräuchlich.
- Der Begriff „Kursmakler“ wurde rechtlich durch „Skontroführer“ ersetzt.
Definition und Ursprung des Kursmaklers
Die Definition des Kursmaklers umfasst die Rolle eines Handelsmaklers, der dafür verantwortlich ist, Börsengeschäfte zu vermitteln und amtliche Börsenpreise festzustellen. Das Wirtschaftswissen Kursmakler betont dabei die wichtige Rolle, die dieser Begriff definiert in der Geschichte der Börsenmärkte spielte.
Der Ursprung des Kursmaklers lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Eine der ersten bekannten Regelungen, die WIKI Kursmakler beschreiben, wurde durch die Sensalenordnung von 1663 in Zürich etabliert. Diese Regelung prägte maßgeblich das Börsensystem jener Zeit und unterstrich die Notwendigkeit einer staatlichen Aufsicht, um die Integrität des Handels zu gewährleisten.
Über Jahrhunderte hinweg bildete der Kursmakler eine zentrale Säule im globalen Börsenhandel. Erst durch die Reformen im Jahr 2002 wurde die Position des traditionellen Kursmaklers durch den Skontroführer ersetzt, einer modernen Variante mit angepassten Aufgaben.
Aspekt | Kursmakler | Skontroführer |
---|---|---|
Zeitraum | Vor 2002 | Nach 2002 |
Primäre Aufgabe | Vermittlung und Kursfeststellung | Kursfeststellung und elektronische Systeme |
Regelung | Sensalenordnung Zürich 1663 | Rechtsänderungen 2002 |
Wirtschaftswissen Kursmakler | Traditionelles Wissen | Moderne Kenntnisse |
Aufgaben und Tätigkeiten eines Kursmaklers
Ein Kursmakler hatte eine zentrale Rolle im Börsenhandel inne. Die Aufgaben und Tätigkeiten eines Kursmaklers umfassten mehrere wesentliche Bereiche, die fundamental für den geordneten Marktverlauf waren. Im Folgenden werden die Hauptaufgaben dieses Berufsbilds erläutert.
Kursfeststellung
Kursmakler waren für die Kursfeststellung Aufgaben verantwortlich, was bedeutete, den Marktpreis eines Wertpapiers zu ermitteln. Dies erfolgte durch das Sammeln von Kauf- und Verkaufsaufträgen in Skontrobuch, um einen geregelten Einheitskurs zu finden. Dieses Verfahren stellte sicher, dass die Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer garantiert war und der Preis so festgelegt wurde, dass er den höchstmöglichen Handelsumsatz generierte.
Vermittlung von Börsengeschäften
Über die bloße Preisermittlung hinaus nahmen Kursmakler auch eine entscheidende Rolle in der Vermittlung Börsengeschäfte ein. Sie dienten als Bindeglied zwischen Käufern und Verkäufern, indem sie ihre Interessen abwogen und ausführten. Für diese Leistungen erhielten sie eine Maklercourtage. Ihre Funktion war essenziell, um einen effizienten und reibungslosen Ablauf der Handelsgeschäfte zu gewährleisten.
Neutralität und Ordnung
Ein wesentliches Element der Börsenmakler Funktion war die Wahrung der Neutralität. Der Skontroführer Neutralität verpflichtet unter Berücksichtigung der Regeln und Vorschriften, agierten Kursmakler unabhängig und ohne Beeinflussung durch Dritte. Ihre Tätigkeit sicherte einen geordneten Marktverlauf und sorgte dafür, dass alle Teilnehmer gleich behandelt wurden.
Aufgabenbereich | Beschreibung |
---|---|
Kursfeststellung | Ermittlung eines geregelten Einheitspreises durch Sammeln von Aufträgen im Skontrobuch |
Vermittlung von Börsengeschäften | Abgleich der Interessen von Käufern und Verkäufern, Unterstützung beim Handelsabschluss |
Neutralität | Unabhängiges Handeln ohne Weisungen, Sicherstellung des geordneten Markverlaufs |
Veränderungen und heutige Rolle des Skontroführers
Die fortschreitende Digitalisierung Börsenhandel hat die Rolle des traditionellen Kursmaklers erheblich verändert. Mit der Einführung elektronischer Handelssysteme wie Xetra hat sich der Parketthandel weitgehend verabschiedet. Diese technologischen Fortschritte haben die Notwendigkeit humaner Skontroführer, die manuelle Handelsaufgaben auf dem Börsenparkett ausführen, reduziert.
Modernisierung des Börsenhandels
Durch die Modernisierung des Handels hat sich der Einsatz von elektronischen Handelssystemen schnell durchgesetzt. Systeme wie Xetra bieten eine effizientere und schnellere Abwicklung von Börsengeschäften. Dies sorgt für eine höhere Transparenz und reduziert menschliche Fehler. Elektronische Plattformen haben den traditionellen Parketthandel in vielen Börsen weitgehend ersetzt und die Rolle des Skontroführers neu definiert.
Unterschied zwischen Kursmaklern und Brokern
Der Unterschied zwischen Kursmakler vs Broker liegt in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich. Während Kursmakler oder Skontroführer hauptsächlich auf die Kursfeststellung fokussiert waren, agieren Broker oft im Hintergrund elektronischer Handelsplattformen. Sie erbringen umfassendere Vermittlungsleistung Finanzmärkte, analysieren Unternehmensentwicklungen und unterstützen ihre Kunden bei Investitionsentscheidungen. Somit bieten Broker eine Professionelle Handelsunterstützung, die über die klassische Rolle eines Kursmaklers hinausgeht.
Kursmakler | Broker |
---|---|
Fokus auf Kursfeststellung | Umfassende Analyse und Beratung |
Traditioneller Parketthandel | Elektronische Plattformen |
Direkte Auftragsvermittlung | Kundenspezifische Dienstleistungen |
Fazit
Der Übergang vom traditionellen Kursmakler zum modernen Skontroführer markiert einen bedeutenden Wandel im Wertpapierhandel, der durch technologische Fortschritte und die Digitalisierung der Finanzmärkte vorangetrieben wurde. Die Einführung elektronischer Handelssysteme wie Xetra hat die Notwendigkeit menschlicher Intermediäre reduziert und den Börsenhandel effizienter gestaltet. Diese Entwicklung erfordert von den in der Finanzbranche Tätigen eine kontinuierliche Anpassung an neue Kompetenzen und Qualifikationen.
Die Expertise, die Kursmakler im Laufe der Jahrzehnte angesammelt haben, bleibt jedoch von unschätzbarem Wert. Ihre tiefgehenden Kenntnisse der Marktmechanismen und der Preisfeststellung sind auch in der heutigen digitalen Welt unverzichtbar. Diese Fähigkeiten ermöglichen es, die komplexen Strukturen moderner Finanzmärkte besser zu verstehen und den Ablauf digitaler Handelssysteme effektiv zu gestalten und zu steuern.
Trotz der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung des Börsenhandels bleibt die menschliche Komponente eine zentrale Säule der Finanzbranche. Die Perspektiven und das Fachwissen von Kursmaklern tragen weiterhin dazu bei, dass auch in einem zunehmend technologisierten Umfeld eine optimale Marktstruktur und -transparenz gewährleistet werden können. So wird die Kursmaklerexpertise zur Basis für die zukünftige Entwicklung der Finanzbranche und der digitalen Handelssysteme.