John Maynard Keynes, geboren 1883, war ein britischer Ökonom und gilt als Begründer des *Keynesianismus*. In seinem Hauptwerk „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ von 1936 präsentierte er die Idee, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, insbesondere nach Investitionsgütern, und nicht die autonomen Kräfte der Märkte zu einem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht und Vollbeschäftigung führen. Keynes vertrat die Ansicht, dass der Staat durch Konjunkturpolitik eingreifen muss, wenn der Markt allein keinen Aufschwung und keine Vollbeschäftigung generieren kann. Er plädierte für staatliche Investitionen, um die Nachfrage zu erhöhen und die Wirtschaft anzukurbeln, was als fiskalpolitische Steuerung bekannt ist.
Wichtige Erkenntnisse
- Definition Keynesianismus: Eine Wirtschaftstheorie, die staatliche Interventionen für notwendig hält.
- Begriff Keynesianismus erklärt: Entwickelt von John Maynard Keynes, konzentriert sich auf gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
- Wirtschaftswissen: Fokus auf staatliche Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft durch Investitionen.
- WIKI Keynesianismus: Zentrum der Theorie sind staatliche Investitionen und Konjunkturpolitik.
- Wirtschaftsbegriff: Betonung staatlicher Eingriffe bei niedriger gesamtwirtschaftlicher Nachfrage.
Definition und Ursprünge des Keynesianismus
Der Ursprung Keynesianismus ist untrennbar mit den Ideen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes verbunden, dessen revolutionäre Theorien die Volkswirtschaftslehre nachhaltig beeinflusst haben. Im Gegensatz zu den Prinzipien des wirtschaftlicher Laissez-faire betont Keynes die Notwendigkeit staatlicher Interventionen zur Steuerung der Konjunktur und Erreichung der Vollbeschäftigung. Diese Nachfragesteuerung im Rahmen der Ökonomie ist wesentlich, um wirtschaftliche Ungleichgewichte und Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Ein bemerkenswerter Aspekt von Keynes‘ Theorie ist die Kriegsfinanzierung durch Zwangssparen, die während des Zweiten Weltkriegs angewendet wurde. Dabei betonte er, dass die staatlichen Ausgaben dazu verwendet werden sollten, die private Nachfrage zu ergänzen oder zu ersetzen. Diese makroökonomischen Ansätze und fiskalpolitischen Instrumente wurden nicht nur in Großbritannien, sondern auch international anerkannt und schlugen sich in der internationalen Währungsordnung nieder.
In der Bundesrepublik Deutschland fanden die wirtschaftlichen Ideen von Keynes Eingang in das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz der 1960er und 1970er Jahre, das auf Nachfragesteuerung und Globalsteuerung zur Förderung von Wirtschaftswachstum und Stabilität setzte. Dadurch wurde der Keynesianismus zu einer zentralen Säule der modernen Wirtschaftspolitik und beeinflusste die Gestaltung nationaler und internationaler Wirtschaftssysteme nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich.
Keynesianismus Aspekte | Wirkung |
---|---|
Staatliche Ausgaben zur Konjunktursteuerung | Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage |
Kriegsfinanzierung durch Zwangssparen | Förderung der privaten und öffentlichen Nachfrage |
Internationale Währungsordnung | Wirtschaftliche Stabilität und Kooperation |
Die Theorie des Keynesianismus
Die Theorie des Keynesianismus betont die Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und insbesondere von Investitionen für die Beschäftigung und Produktion. Um Schwankungen in der Konjunktur auszugleichen und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten, sieht Keynes eine aktive Rolle des Staates vor.
Konjunkturpolitik nach Keynes
Eine zentrale Idee der Keynes’schen Konjunkturpolitik ist die antizyklische Wirtschaftspolitik. In Zeiten niedriger Nachfrage soll der Staat durch expansive Fiskalpolitik die Konjunktur ankurbeln, indem er beispielsweise in Infrastrukturprojekte investiert. Gleichzeitig soll er in Boomzeiten durch Sparmaßnahmen eine Überhitzung der Wirtschaft verhindern. Dieses Vorgehen soll zu wirtschaftlicher Stabilität und Vollbeschäftigung führen.
Der Zusammenhang von Zinsen und Investitionen
Eine weitere wesentliche Einsicht von Keynes ist die Zinswirkung auf Investitionen. Niedrige Zinsen erhöhen die Investitionsneigung der Unternehmen, während hohe Zinsen diese hemmen. Keynes erkannte jedoch auch, dass in einer Krise – selbst bei niedrigen Zinsen – die Investitionsneigung schwach bleiben kann. In solchen Fällen empfahl er staatliche Eingriffe, um die Konjunktur zu beleben. Dies steht im Gegensatz zum Monetarismus, der auf Geldmengensteuerung statt auf staatliche Eingriffe setzt.
Faktoren | Keynes’sche Theorie | Monetarismus |
---|---|---|
Rolle des Staates | Aktive Konjunkturpolitik | Geringe staatliche Eingriffe |
Fokus | Steuerung der Nachfrage | Geldmengensteuerung |
Zinswirkung | Wichtiger Einfluss auf Investitionen | Weniger relevante Einflussnahme |
Fazit
Der Keynesianismus hat mit seiner Betonung der Stabilisierung der Wirtschaft einen prägenden Einfluss auf die moderne Wirtschaftstheorie ausgeübt. Die Einführung von makroökonomischen Konzepten, die die Bedeutung staatlicher Interventionen hervorheben, führte zu einer grundlegenden Veränderung in der Art und Weise, wie Volkswirtschaften im 20. Jahrhundert und darüber hinaus gesteuert wurden.
Besonders in Krisenzeiten zeigte sich die wirtschaftspolitische Relevanz keynesianischer Ansätze, da sie Regierungen weltweit dazu inspirierten, durch gezielte Fiskalpolitik einzugreifen, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und das Beschäftigungsniveau zu erhöhen. Trotz der gelegentlichen Kritik, insbesondere in Bezug auf steigende Staatsverschuldung, wurden keynesianische Instrumente vielfach als adäquate Antwort auf wirtschaftliche Instabilitäten angesehen.
Auch in der heutigen Zeit bleibt der Keynesianismus ein wertvoller Rahmen für die Analyse und Steuerung der Makroökonomie. Die Prinzipien der Nachfragesteuerung und staatlicher Eingriffe bieten weiterhin wertvolle Einblicke in die Gestaltung nachhaltiger fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen, die zur Stabilisierung und Belebung der Wirtschaft beitragen können.