Multinationale Unternehmen (MNU) operieren über nationale Grenzen hinaus. Sie unterhalten Tochtergesellschaften oder Betriebsstätten in mehreren Ländern. Anfang der 90er Jahre gab es etwa 7.000 solcher Unternehmen. Heute zählen rund 65.000 Muttergesellschaften und 850.000 Tochtergesellschaften dazu. Sie dominieren den globalen Handel, verursachen zwei Drittel der Warenströme.
Beispiele für solche Unternehmen sind Google und Apple. Sie haben ihren Hauptsitz in den USA, aber Kunden und Büros weltweit. Ihre Strategien, wie die Anpassung von Produkten an lokale Märkte, sind entscheidend für ihren Erfolg.
Das Verständnis für diese Unternehmen ist für das moderne Wirtschaftswissen unerlässlich. Sie müssen mit Wechselkurs-Schwankungen, gesetzlichen Anforderungen und kulturellen Unterschieden umgehen. Lokalisierung, wie bei McDonald’s, ist eine der Strategien, um Marktanteile zu maximieren.
Schlüsselerkenntnisse
- Es gibt heute rund 65.000 multinationale Unternehmen weltweit.
- Multinationale Unternehmen verursachen zwei Drittel der globalen Warenströme.
- Beispiele für führende multinationale Unternehmen sind Coca-Cola und McDonald’s.
- Unternehmen müssen mit internationalen Gesetzen und kulturellen Unterschieden umgehen.
- Die Strategien variieren je nach Branche und Marktbedürfnissen.
Definition und Erklärung multinationale Unternehmen
Multinationale Unternehmen formen die Kernstruktur der globalen Wirtschaft. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der internationalen Geschäftswelt. Diese Unternehmen sind rechtlich selbstständig und haben ihren Hauptsitz im Inland. Sie betreiben mindestens eine Tochtergesellschaft im Ausland. Diese Struktur unterstützt ihre internationale Präsenz und ermöglicht es ihnen, erfolgreich in verschiedenen Märkten zu operieren.
Allgemeine Definition
Multinationale Unternehmen sind durch ihre internationale Ausrichtung und Netzwerke in der Lage, direkt in verschiedene Länder zu investieren. Sie führen dort wirtschaftliche Aktivitäten durch. Im Gegensatz zu nationalen Firmen, die Produkte exportieren, ohne eine nachhaltige Infrastruktur im Zielland zu bauen, sind diese Unternehmen international tätig. Direktinvestitionen spielen dabei eine zentrale Rolle, um eine starke Marktstellung im Ausland zu schaffen.
Direktinvestitionen und internationale Präsenz
Direktinvestitionen ermöglichen es multinationalen Unternehmen, Marktanteile in neuen Wachstumsmärkten zu sichern. Etwa zwei Drittel der deutschen Auslandsinvestitionen werden aus Marktgründen getätigt. Kostengründe spielen nur einen kleinen Teil. Diese Investitionen fördern die heimische Wirtschaft, indem sie Arbeitsplätze schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern. Der Trend zeigt jedoch, dass Protektionismus und Ängste vor Niedriglohnkonkurrenz zunehmen.
Aspekt | Bedeutung |
---|---|
Marktorientierte Direktinvestitionen | Ermöglichen Zugang zu neuen Auslandsmärkten und Absatzchancen |
Kostengründe | Wachsende Bedeutung bei der Entscheidungsfindung über Auslandinvestitionen |
Wettbewerbsfähigkeit | Direktinvestitionen stärken die Wettbewerbsbedingungen in Deutschland |
Protektionistische Maßnahmen | Einfluss auf strategische Wirtschaftsbereiche und ausländische Beteiligungen |
Kritik an multinationalen Unternehmen
Multinationale Unternehmen werden oft wegen ihrer großen ökonomischen Macht kritisiert. Sie nutzen ihre Marktposition und Ressourcen, um starken Einfluss in den Wirtschaften ihrer Gastländer auszuüben. Dies kann lokale Unternehmen benachteiligen, da die großen Konzerne oft Preise festlegen und die Wettbewerbsbedingungen beeinflussen. Viele sehen darin, dass die Interessen der Gesellschaft oft den Profitinteressen der Unternehmen untergeordnet werden.
Ökonomische Einflussnahme
Die ökonomische Dominanz multinationaler Unternehmen zeigt sich in der Kontrolle der lokalen Märkte. Es gibt rund 70,000 solcher Konzerne mit 700,000 Tochtergesellschaften. Sie dominieren den Markt, profitieren dabei selbst, während kleinere Unternehmen oft verdrängt werden. Die Folgen für Beschäftigte, Zulieferer und Kunden sind ungleich verteilt.
Steuervermeidung und Gewinnverlagerung
Ein zentrales Thema der Kritik ist die Steuervermeidung und Gewinnverlagerung. Unternehmen nutzen Steuerlücken, um Gewinne in Ländern zu erfassen, die niedrige Steuern erheben. So bleibt der Anteil der Unternehmensteuern am Bruttoinlandsprodukt stabil, obwohl die Unternehmen auf Steuervorteile reagieren. Starbucks ist ein Beispiel für solche Praktiken, wo trotz hoher Umsätze nur wenig Steuern gezahlt wurden. Diese Strategien untergraben die Steuermoral und können zu Wettbewerbsverzerrungen und Ungerechtigkeiten führen.
Unternehmen | Umsatz (in £) | Ertragsteuern (in £) |
---|---|---|
Starbucks | 3 Mrd. | 8,6 Mio. |
Durchschnittliche Unternehmensteuer (OECD) | – | 3% des BIP |
Fazit
Multinationale Unternehmen spielen eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft. Ihre Umsätze überschreiten oft das Bruttoinlandsprodukt vieler Länder. Sie beeinflussen Handelsbeziehungen und treiben wirtschaftliche Integration voran. Gleichzeitig schaffen sie Arbeitsplätze, stellen aber auch Herausforderungen für die Interessenvertretung der Beschäftigten dar.
Die Funktionsweise dieser Unternehmen ist für das moderne Wirtschaftswissen unerlässlich. Die Herausforderungen sind vielfältig, von Marktverhalten bis zu steuerlichen Fragen. Untersuchungen zeigen, dass Investoren in Länder mit starken Arbeitnehmervertretungen tendenziell investieren. Dies verdeutlicht, dass die Standortwahl wirtschaftlicher und sozialer Natur ist.
Die Globalisierung und sich wandelnde geopolitische Bedingungen verändern die Struktur und Funktion multinationaler Unternehmen. Ihr Einfluss in der globalisierten Wirtschaft bleibt prägend. Es erfordert ständig neue Ansätze und Strategien, um Herausforderungen und Chancen zu meistern.
Quellenverweise
- https://de.wikipedia.org/wiki/Multinationales_Unternehmen
- https://www.studysmarter.de/studium/rechtswissenschaften/internationales-recht/multinationale-unternehmen/
- https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/IW-Analysen/PDF/Bd._39_Multinationale_Unternehmen.pdf
- https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-21704-4_9
- https://internationalepolitik.de/de/keine-macht-den-multis
- https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2013/heft/3/beitrag/besteuerung-multinationaler-unternehmen-keine-alleingaenge.html
- https://www.manager-magazin.de/hbm/probleme-in-multinationalen-unternehmen-a-8676e039-0002-0001-0000-000029862275
- https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-mitsprache-oft-unerwunscht-58938.htm
- https://www.grin.com/document/105693?srsltid=AfmBOoo3AFYCbSZ8xN0odlQ_V9SrkOEIcmrL29bZ5FeWeNc08_1Jn1wu