Die Präsenzbörse ist die traditionelle Form des Börsenhandels. Sie zeichnet sich durch ihre physische Präsenz im Börsensaal aus. Hier finden Wertpapiergeschäfte durch direkte Interaktion zwischen den Marktteilnehmern statt. Dank der traditionellen Struktur ermöglicht die Präsenzbörse eine unmittelbare Kommunikation und Entscheidungsfindung.
Obwohl der computergestützte Handel seit den 2000er Jahren an Bedeutung gewonnen hat, gibt es nach wie vor Handelsplätze für den Parketthandel. Ein Beispiel dafür ist die Börse Stuttgart. Historisch gesehen war die älteste bekannte Börse das Haus ter Beurze in Brügge aus dem Jahr 1276.
Die Präsenzbörse steigert Markttransparenz und Effizienz. Sie bietet gleichzeitig einen Schutz vor Manipulationen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie das Börsengesetz, stellen sicher, dass dieser Handelsplatz klar reguliert ist. In einem volatilen Wirtschaftsumfeld bleibt die Präsenzbörse ein faszinierender Wirtschaftsbegriff, der weiterhin relevante Diskussionen anregt.
Schlüsselerkenntnisse
- Die Präsenzbörse ist der traditionelle Handelsplatz für Wertpapiere im Börsensaal.
- Direkte Interaktion zwischen Marktteilnehmern ist typisch für den Präsenzhandel.
- Der historische Ursprung der Börse reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.
- Parketthandel verliert zunehmend an Bedeutung durch den elektronischen Handel.
- Rechtsgrundlagen wie das Börsengesetz regulieren die Aktivitäten an der Börse.
- Die Präsenzbörse fördert die Markttransparenz und schützt vor Manipulationen.
Definition der Präsenzbörse
Die Präsenzbörse ist ein zentraler Begriff im Börsenhandel. Sie bezieht sich auf einen physischen Ort, an dem Händler direkt miteinander interagieren. Dieser Ort wird oft als Börsenparkett bezeichnet, wo man durch Zurufe und Handzeichen kommuniziert.
Was versteht man unter einer Präsenzbörse?
Bei einer Präsenzbörse können Wertpapiere in einem festen Raum gekauft und verkauft werden. Dieses Umfeld wird durch spezielle Börsensprache geprägt. Im Börsensaal agieren Makler, Händler und Skontroführer, während der Zutritt für die Öffentlichkeit meist verwehrt ist. Heute sind Präsenzbörsen nur noch in Ausnahmefällen in Gebrauch, da der digitale Handel an Bedeutung gewonnen hat. Die New York Stock Exchange und die Börse Stuttgart sind Beispiele für Börsen, die noch teilweise Präsenzhandel ermöglichen.
Merkmale und Funktionsweise
Die Merkmale einer Präsenzbörse umfassen vor allem die direkte Kommunikation zwischen den Beteiligten. Jeder Handel findet innerhalb festgelegter Zeiten statt, in denen Skontroführer alle Aufträge in ein Orderbuch eintragen. Die Funktionsweise zielt darauf ab, schnelle und effiziente Transaktionen zu ermöglichen. Der Skontroführer bestimmt den amtlichen Kassakurs. Trotz der Dominanz elektronischer Systeme bleibt die menschliche Interaktion im Börsenparkett einzigartig.
Merkmale | Funktionsweise |
---|---|
Physischer Handelsplatz | Direkte Interaktion zwischen Marktteilnehmern |
Zuordnung von Skontroführern | Eintragung in ein Orderbuch |
Begrenzte Handelszeiten | Feststellung des Kassakurses |
Öffentlichkeit ausgeschlossen | Börsensprache für Kommunikation |
Weltweit wenige Präsenzbörsen | Überwachung durch geschulte Mitarbeiter |
Die Handelsmodalitäten an der Präsenzbörse
Die Präsenzbörse ist durch ihre einzigartigen Handelsmodalitäten gekennzeichnet. Besonders hervorzuheben sind der Zuruf- und der Gestenhandel. Diese Kommunikationsformen ermöglichen es Händlern, ihre Kauf- und Verkaufsabsichten effizient auszudrücken. Im Zurufhandel äußern sie laut ihre Kursangebote. Der Gestenhandel nutzt spezialisierte Handzeichen, um Informationen in Echtzeit zu übermitteln.
Dieses System erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Koordination unter den Marktteilnehmern. Es verleiht dem Handelsumfeld eine lebendige und dynamische Atmosphäre. Diese Atmosphäre prägt den Handel und unterscheidet ihn von traditionellen Methoden.
Zuruf- und Gestenhandel
Im Rahmen des Zuruf- und Gestenhandels interagieren die Marktteilnehmer unmittelbar miteinander. Dies fördert den Austausch von Informationen in Echtzeit. Während des Handelsprozesses, der oft unter hohem Druck abläuft, müssen die Händler schnell reagieren und präzise kommunizieren.
Diese Intensität macht den Handel an der Präsenzbörse besonders spannend. Jeder Ton und jede Geste kann unmittelbare Auswirkungen auf die angebotenen Preise und damit auf die Marktbewegungen haben.
Rollen der Marktteilnehmer
An der Präsenzbörse agieren verschiedene Akteure, darunter Börsenmakler, Händler und Skontroführer. Börsenmakler sind entscheidend, da sie die Transaktionen im Auftrag ihrer Kunden abwickeln. Sie fungieren als Bindeglied zwischen den Käufern und Verkäufern.
Händler hingegen engagieren sich aktiv im Handelsgeschehen. Sie treffen Entscheidungen in Echtzeit. Skontroführer sind dafür verantwortlich, die Preise zu ermitteln und das Orderbuch zu führen. Aus diesem führt sich die Marktpreise entwickeln.
Diese klaren Rollenverteilungen sind entscheidend, um ein kontrolliertes und geordnetes Handelsumfeld zu gewährleisten. Sie unterstützen die Effizienz der Präsenzbörse.
Quellenverweise
- https://de.wikipedia.org/wiki/Börse
- https://www.depotkonto.de/boersenplaetze/boerse-berlin/
- https://www.heinlein-immo.de/zzzz-Glossar/glossar-p.htm
- https://magazin.comdirect.de/finanzwissen/glossar/praesenzboerse
- https://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/4703/paper60.pdf
- https://www.xetra.com/xetra-de/handel/handelskalendar-und-zeiten
- https://www.boerse-duesseldorf.de/dokument-download/duesseldorf/bekanntmachungen/2007.12.28-DLDZRM.pdf