Geldschöpfung beschreibt die Vermehrung der Geldmenge durch Schaffung von zusätzlichem Geld. Es wird zwischen Bargeldschöpfung und Giralgeldschöpfung unterschieden. Bargeldschöpfung bezieht sich auf die Ausgabe von Banknoten und Münzen, während die Giralgeldschöpfung hauptsächlich durch das Bankensystem erfolgt. Bei der Giralgeldschöpfung spielen Kreditgewährungen sowie der Ankauf von Devisen oder Wertpapieren eine zentrale Rolle. Durch die Kreditvergabe wird neues Buchgeld geschaffen, das für Transaktionen genutzt werden kann. Somit steigt die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf.
Wesentliche Punkte
- Geldschöpfung erhöht die Geldmenge durch Schaffung von neuem Geld.
- Unterscheidung zwischen Bargeldschöpfung und Giralgeldschöpfung.
- Kreditvergabe und Wertpapierkäufe sind zentrale Prozesse der Giralgeldschöpfung.
- Giralgeld führt zu einer Erhöhung des Buchgeldes auf Konten.
- Die Bankensysteme spielen eine wesentliche Rolle bei der Giralgeldschöpfung.
Definition und Erklärung der Geldschöpfung
Die Geldschöpfung ist ein fundamentaler Begriff in der Wirtschaftswissenschaft und bezieht sich auf den Prozess, durch den neues Geld in Umlauf gebracht wird. Dieser Prozess wird sowohl von Geschäftsbanken als auch von Zentralbanken durchgeführt und hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Was versteht man unter Geldschöpfung?
Unter Geldschöpfung versteht man in der Bankbetriebslehre und Volkswirtschaftslehre die Erzeugung neuen Geldes. Dies geschieht entweder durch die Gewährung von Krediten oder den Ankauf von Vermögenswerten durch Banken. Der Begriff beschreibt also die Erweiterung der Geldmenge, was ein zentrales Element zur Steuerung ökonomischer Aktivitäten ist.
Arten der Geldschöpfung
Es gibt verschiedene Arten der Geldschöpfung, die maßgeblich zur wirtschaftlichen Dynamik beitragen:
- Buchgeld: Auch als Giralgeld bekannt, wird es von Geschäftsbanken geschaffen. Es handelt sich dabei um Geld, das in Form von Bankguthaben existiert und durch Kreditvergabe generiert wird.
- Bargeld: Dieses wird von der Zentralbank ausgegeben und umfasst Banknoten und Münzen. Bargeld ist ein Teil der Geldbasis oder des Zentralbankgeldes.
- Außengeld: Dies ist das von Zentralbanken erschaffene Geld, welches durch Mechanismen wie die Kreditvergabe an Geschäftsbanken entsteht.
- Innengeld: Dieses wird hauptsächlich durch Geschäftsbanken durch Transaktionen innerhalb des Bankensystems erzeugt.
Art der Geldschöpfung | Beschreibung |
---|---|
Buchgeld | Wird durch Kreditvergabe und als Verbindlichkeit von Geschäftsbanken geschaffen |
Bargeld | Wird von der Zentralbank als physisches Geld herausgegeben |
Außengeld | Wird von Zentralbanken durch verschiedene Mechanismen wie Kreditvergabe erzeugt |
Innengeld | Entsteht durch Transaktionen innerhalb des Bankensystems |
Insgesamt ist die Geldschöpfung ein komplexer Prozess, der unterschiedliche Mechanismen und Arten umfasst, um die Geldmenge zu steuern und damit die wirtschaftliche Aktivität zu beeinflussen. Diese Definition der Geldschöpfung sowie die detaillierte Erklärung der Prozesse sind essenziell für das Verständnis von Wirtschaftswissen und stellen zentrale Begriffe in diesem Bereich dar.
Prozess der Giralgeldschöpfung
Die Giralgeldschöpfung erfolgt, wenn eine Bank dem Konto eines Kunden Kredit in Form von Buchgeld gutschreibt. Dieser Betrag kann dann für diverse Zahlungen genutzt werden, wie zum Beispiel den Kauf eines Fahrzeugs. Mit jedem Finanztransaktionsvorgang erhöht sich somit die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf.
Der Prozess der Buchgeldschöpfung findet meist durch Kreditvergabe und Einlagenbildung von Kunden statt. Auch der Ankauf von Wechseln durch die Banken trägt zur Giralgeldschöpfung bei. Banken spielen eine wesentliche Rolle in diesem Wirtschaftsbegriff, indem sie durch ihre Tätigkeiten die Verfügbarkeit und Menge von Buchgeld aktiv beeinflussen.
Element | Beschreibung |
---|---|
Kreditvergabe | Banken gewähren Kredite und erhöhen damit die Geldmenge. |
Einlagenbildung | Kunden legen Geld auf Konten ein, was zur Giralgeldschöpfung beiträgt. |
Wechselankauf | Durch den Ankauf von Wechseln schaffen Banken zusätzliches Buchgeld. |
Die Dynamik dieser Prozesse zeigt die Komplexität der Giralgeldschöpfung auf und die zentrale Rolle, die sie im modernen Finanzsystem einnimmt. Aufgrund ihrer Bedeutung ist der Wirtschaftskreislauf in großem Maße von der Effizienz und den Praktiken der Banken abhängig.
Rolle der Zentralbanken bei der Geldschöpfung
Zentralbanken spielen eine zentrale Rolle bei der Geldschöpfung, indem sie durch verschiedene Mechanismen neues Geld kreieren und die Finanzstabilität beeinflussen.
Wie schaffen Zentralbanken Geld?
Die Schaffung von Zentralbankgeld erfolgt durch unterschiedliche Methoden. Eine der häufigsten ist die Kreditvergabe an Geschäftsbanken. Durch diese Vergabe wird neues Zentralbankgeld erzeugt, welches als Forderung gegenüber den Zentralbanken verbucht wird. Auch der Erwerb von Wertpapieren ist ein gängiger Mechanismus. Hierbei kaufen Zentralbanken Wertpapiere und erhöhen dadurch die Geldbasis im Wirtschaftssystem.
Zentralbankgeld und Giralgeld
Zentralbankgeld und Giralgeld sind wesentliche Komponenten der Geldmenge. Durch die Schaffung von Zentralbankgeld beeinflussen die Zentralbanken die Gesamtgeldmenge und damit die Wirtschaft. Zentralbanken nutzten Instrumente wie Leitzinssatz-Änderungen, um die Volkswirtschaft zu steuern. Geschäftsbanken verwenden Zentralbankgeld, um Giralgeld zu kreieren, welches wesentlich für den Zahlungsverkehr und die Liquiditätsversorgung ist.
Aspekt | Zentralbankgeld | Giralgeld |
---|---|---|
Erzeuger | Zentralbanken | Geschäftsbanken |
Verwendung | Kreditvergabe, Ankauf von Wertpapieren | Transaktionen, Kreditvergabe |
Bedeutung | Basis für Geldschöpfung | Erhöhung der Geldmenge im Wirtschaftskreislauf |
Fazit
Die Geldschöpfung ist ein essenzieller Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Sowohl Zentralbanken als auch Geschäftsbanken tragen zur Erhöhung der Geldmenge bei, was signifikante Auswirkungen auf wirtschaftliche Aktivitäten hat. Durch die Schaffung von Zentralbankgeld können Zentralbanken die allgemeine Geldbasis und somit die Liquidität im Finanzsystem beeinflussen. Geschäftsbanken steigern durch die Giralgeldschöpfung die Menge an Buchgeld, was die wirtschaftliche Dynamik weiter verstärkt.
Die Prozesse der Geldschöpfung sind entscheidend für das Verständnis der Gesamtwirtschaft. Sie bestimmen, wie viel Geld im Umlauf ist und wie dieses Geld verwendet wird, um Investitionen, Konsum und Wachstum zu fördern. Veränderungen in der Geldmenge können direkte Effekte auf das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank haben, da eine zu hohe Geldmenge zu Inflation führen kann, während eine zu geringe Geldmenge Deflation verursachen könnte.
Das Wissen um das Geldsystem und die Mechanismen der Geldschöpfung ist daher von größter Bedeutung. Nur durch ein fundiertes Verständnis dieser Prozesse können wir die wirtschaftlichen Zusammenhänge und die Rolle der Geldpolitik in unserem Alltag nachvollziehen. Die multiplikativen Effekte der Geldschöpfung wirken sich nachhaltig auf die Gesamtwirtschaft aus, weshalb die Kontrolle und Steuerung der Geldmenge eine zentrale Aufgabe der Wirtschafts- und Währungspolitik bleibt.