Der Großhandel ist ein Handelsunternehmen, das Produkte verschiedener Hersteller beschafft und diese hauptsächlich an kommerzielle Kunden verkauft. Diese Kunden vertreiben die Waren weiter oder fungieren als Großabnehmer.
Die Entstehung des Begriffs „Großhandel“ reicht bis etwa 1800 zurück und leitet sich von der älteren Form „Grossierer“ ab. Im Wirtschaftsgefüge fungiert der Großhandel als Bindeglied in der Vertriebskette, das die Distributionspolitik unterstützt und ein eigenständiges Großhandelsmarketing benötigt. Durch die Reduzierung der Transaktionskosten nimmt der Großhandel eine bedeutende Position ein und trägt zur wirtschaftlichen Relevanz bei.
Im Jahr 2013 erzielte der Großhandel in Deutschland einen Umsatz von etwa 1.154 Mrd. Euro und bot etwa 1,8 Millionen Menschen eine Beschäftigung. Er ist somit ein essenzieller Bestandteil der Handelsstruktur und der Wirtschaftsleistung.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Begriff „Großhandel“ stammt von der älteren Form „Grossierer“.
- Hauptfunktionen sind die Beschaffung und der Verkauf an kommerzielle Kunden.
- Er spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung von Transaktionskosten.
- Der Großhandel unterstützt die Distributionspolitik im Wirtschaftsgefüge.
- Er bietet bedeutende wirtschaftliche Relevanz und Beschäftigungszahlen.
Definition und Ursprung des Großhandels
Die Bedeutung und Entstehung des Großhandels sind fundamental für das heutige Wirtschaftswissen. Ursprünglich leitet sich der Begriff von der französischen Bezeichnung „marchant grossier“ ab und verweist auf das Mengenmaß Gros, welches historisch relevant ist.
Begriffliche Herkunft und Definition
Der Großhandel hat seine Definition in der bürgerlichen Wirtschaftswelten. Es handelt sich um Handelsunternehmer, die Produkte verschiedener Hersteller zur Beschaffung und Weiterveräußerung an Geschäftskunden kaufen, ohne dabei einen direkten Fokus auf Privatkunden zu legen.
Systematik der Absatzwege
Die Systematik der Absatzwege im Großhandel zeigt vielfältige Strukturen auf. Großhändler agieren als essentielle Zwischenhändler zwischen Herstellern und gewerblichen Kunden wie Einzelhandel, Handwerk und Industrie. Diese Knotenpunkte des Distributionsnetzes sichern den reibungslosen Warenfluss und minimieren Transaktionskosten.
Institutioneller und funktioneller Großhandel
Institutionell betrachtet umfasst der Großhandel alle Unternehmen, die den Großteil ihrer Wertschöpfungsaktivitäten im Handel zwischen Herstellern und Wiederverkäufern generieren. Im funktionellen Sinne beschreibt der Bedeutungsbegriff sämtliche Aktivitäten, die erforderlich sind, um Waren zu beschaffen und an Geschäftskunden zu verteilen. So wird die Erklärung des Begriffes in der Praxis deutlich.
Funktionen des Großhandels
Der Großhandel erfüllt eine Vielzahl an Funktionen, die essenziell für die Effizienz und Effektivität der gesamten Lieferkette sind. Von der Warenlagerung über die Logistik bis hin zur Sortimentsgestaltung – jede dieser Aufgaben trägt zur optimalen Versorgung des Marktes bei. Ohne die umfassenden Dienstleistungen und Prozesse, die der Großhandel bereitstellt, wäre der Handel in seiner jetzigen Form kaum denkbar.
Warenlagerung und Logistik
Die Warenlagerung bildet eines der zentralen Elemente im Großhandel. Durch große Lagerkapazitäten können Produkte optimal zwischengelagert werden, um zeitliche Lücken zwischen Produktion und Verbrauch zu überbrücken. Parallel dazu sind gut ausgebaute Logistikstrukturen unerlässlich, um eine reibungslose Distribution der Waren zu gewährleisten. Die Kombination aus Warenlagerung und Logistik erlaubt es, beständig auf Marktnachfragen zu reagieren und Lieferzeiten zu minimieren.
Sortimentsgestaltung
Die Sortimentsgestaltung ermöglicht den Einzelhändlern, ein vielfältiges Produktportfolio zu präsentieren, das verschiedene Herstellerprogramme kombiniert. Dies trägt maßgeblich zur Marktvielfalt bei und erhöht die Attraktivität des Angebots für den Endkunden. Durch gezielte Ausrichtung und Planung stellt die Sortimentsgestaltung sicher, dass die richtigen Produkte zur richtigen Zeit verfügbar sind.
Veredelungs- und Servicefunktionen
Zusätzlich zu den Kernaufgaben wie Warenlagerung und Logistik bietet der Großhandel auch verschiedene Veredelungs- und Servicefunktionen an. Diese reichen von der Qualitätskontrolle und Produktaufbereitung bis hin zu umfassenden Beratungsleistungen. Solche Services sind ein wichtiger Bestandteil des Marketings im Großhandel, da sie helfen, die Bedürfnisse des Marktes zu identifizieren und diese an die Hersteller weiterzuvermitteln. Dadurch wird nicht nur die Qualität und Marktreife der Produkte erhöht, sondern auch die Kundenzufriedenheit nachhaltig gesteigert.
Funktion | Beschreibung |
---|---|
Warenlagerung | Große Lagerkapazitäten zur Zwischenlagerung der Waren zwischen Herstellung und Verbrauch. |
Logistik | Effiziente Transport- und Distributionssysteme zur zeitgerechten Lieferung der Produkte. |
Sortimentsgestaltung | Kombination verschiedener Herstellungsprogramme zur Optimierung des Produktportfolios. |
Veredelungsleistungen | Qualitätskontrolle und Produktaufbereitung für höhere Marktreife. |
Servicefunktionen | Beratungsleistungen zur Identifikation und Kommunikation von Marktbedürfnissen an Hersteller. |
Fazit
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Großhandel ein unverzichtbares Glied der Wirtschaftskette darstellt. Von der Beschaffung der Produkte bis hin zur Verteilung an verschiedene Handelsstufen übernimmt er essentielle Funktionen. Seine Bedeutung ist nicht nur in der reinen Warenlagerung und Logistik, sondern auch in der Sortimentsgestaltung und Veredelung von Waren zu finden.
Der Großhandel trägt maßgeblich zur Organisation und Effizienz von Beschaffungs- und Distributionsprozessen bei. Dies ist insbesondere wichtig, um Transaktionskosten zu senken und die Markterschließung voranzutreiben. Durch die enge Zusammenarbeit mit Herstellern und Einzelhändlern ermöglicht der Großhandel eine optimierte Warenverfügbarkeit und -versorgung.
Nicht zuletzt ist der Großhandel auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der bemerkenswerte Umsätze generiert und Millionen von Arbeitsplätzen in Deutschland schafft. Diese Faktoren unterstreichen seine herausragende Rolle und machen deutlich, dass er wesentlich zur Gesamtwirtschaft beiträgt. Damit bleibt der Großhandel ein zentraler Bestandteil des modernen Handels- und Wirtschaftslebens.