Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management bei Franklin Templeton gibt Einblicke in die zweite Jahreshälfte.
„Der weltweite Trend bei den Militärausgaben, die im vergangenen Jahr 2,7 Bio. USD erreichten – ein reales Wachstum von 9,4 % gegenüber 2023, hält an. Unserer Einschätzung nach sollte diese Lokalisierung der Rüstungsproduktion das Beschäftigungswachstum weiter ankurbeln und kleinere Industriezentren wiederbeleben.“
„Der südkoreanische Markt erhält ebenfalls Auftrieb, da die Unternehmen der Luft- und Raumfahrt und der Verteidigungsindustrie in letzter Zeit aufgrund globaler Expansionsbestrebungen und der Erwartung steigender Aufträge infolge höherer europäischer Verteidigungsausgaben zugelegt haben. Ein führendes Luftfahrtunternehmen aus Südkorea hat seinen Plan formalisiert, eine Produktionsstätte in Deutschland zu errichten und weitere Projekte in Polen, Rumänien und Kanada zu verfolgen, um seine Spitzenposition in diesem Sektor zu stärken. Im laufenden Jahr wuchsen die Nettozuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) in Südkorea um mehr als 121 % – stärker als in jeder anderen großen asiatischen Volkswirtschaft in diesem Zeitraum.“
„Im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten auf Europa ausgerichtete ETFs Nettozuflüsse in Höhe von 33 Mrd. USD, womit die gesamten Nettozuflüsse auf 238,97 Mrd. USD kletterten. Die Nettozuflüsse in ETFs sind im bisherigen Jahresverlauf um 19 % gestiegen. Wir erwarten, dass der bevorstehende NATO-Gipfel mehr Licht auf die geplanten Verteidigungsausgaben werfen wird, und sind optimistisch, dass die damit verbundenen Steuerreformen das Wachstum weiter ankurbeln können. Einigen Schätzungen zufolge könnten allein die von Deutschland vorgeschlagenen Infrastrukturausgaben die Wirtschaftsleistung in den nächsten zehn Jahren um mehr als zwei Prozentpunkte pro Jahr steigern. Diese umfassenden Reformen werden nicht nur dem Verteidigungssektor, sondern der gesamten Wirtschaft zugutekommen, da sie das Beschäftigungswachstum und wichtige Entwicklungsbereiche wie die verarbeitende Industrie, Umwelttechnologien und digitale Infrastruktur fördern.“
„Ungeachtet der derzeitigen Ungewissheit über Zölle, denen die Stahlindustrie bei ihren Exporten in die USA ausgesetzt ist, dürfte Mexiko unserer Meinung nach auch weiterhin profitieren, da es einen überproportionalen Anteil an den Nearshoring-Möglichkeiten einnimmt.“
„Da Unternehmen weiterhin auf eine „China plus“-Strategie umschwenken, d. h. ihre Betriebe in China beibehalten und gleichzeitig die Produktion in anderen Ländern ausbauen, könnte Brasilien unserer Ansicht nach ebenfalls profitieren. China, der größte Handelspartner Brasiliens, verlagert bereits seine Nachfrage nach Agrargütern weiter nach Brasilien, das im Zollkrieg am wenigsten direkt betroffen ist, da es die niedrigsten reziproken US-Zölle zu tragen hat.“
Pressemeldung von Franklin Templeton