Deutsche Umwelthilfe zwingt Aldi Süd und Lidl, alte Elektrogeräte von Kunden pflichtgemäß zurückzunehmen
In wegweisenden Urteilen haben die Landgerichte Mainz und Frankenthal zwei führende Discounter, Aldi Süd und Lidl, zur Einhaltung der gesetzlichen Rücknahmepflicht für Elektrokleingeräte verpflichtet. Diese Verurteilungen, erkämpft von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), markieren bedeutende Erfolge für den Verbraucherschutz. Bereits seit zwei Jahren schreibt das Gesetz vor, dass ausgediente Elektrogeräte kostenlos zurückgenommen werden müssen, doch Testbesuche der DUH enthüllten, dass beide Unternehmen dieser Verpflichtung bisher nicht nachkamen.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kritisierte die Supermarktketten scharf: „Es ist beschämend, dass gerichtliche Schritte nötig sind, um Aldi Süd und Lidl zur Befolgung ihrer gesetzlichen Pflichten zu bewegen. Dieses Urteil sendet ein klares Signal an die gesamte Branche.“ Besonders im Fokus stehen auch Aldi Nord und Netto Marken-Discount, gegen die die DUH ebenfalls Klagen eingereicht hat.
Die Sammelquoten für Elektroschrott sind alarmierend gering und zeigen mit nur 32 Prozent eine verheerende Tendenz inmitten der Klimakrise und zunehmender Ressourcenknappheit. Agnes Sauter, Leiterin für ökologische Marktüberwachung bei der DUH, fordert daher eine sofortige und umfassende Umsetzung der Rücknahmepflicht in allen betroffenen Verkaufsstellen sowie eine verbesserte Verbraucheraufklärung.
Seit Juli 2022 sind Lebensmittelhändler mit einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmetern verpflichtet, Elektroaltgeräte anzunehmen. Kleinere Geräte können bequem abgegeben werden, während für größere Geräte die Rücknahme nur beim Neukauf gilt. Die DUH verlangt zudem die Einrichtung professioneller und sicherer Sammelstellen in den Märkten, um den Prozess kundenfreundlicher zu gestalten.
Mit den aktuellen Gerichtsentscheidungen setzt sich die DUH weiterhin vehement für die Durchsetzung der Umweltgesetze ein. Aldi Süd und Lidl haben die Möglichkeit, gegen die Urteile Berufung einzulegen, während die DUH ihre rechtlichen Bemühungen gegen andere große Ketten fortsetzt.